Liebe Eltern der Schule an den Linden,
am späten Nachmittag heute hat Frau Schulministerin Gebauer im Rahmen einer dafür anberaumten Pressekonferenz erklärt, dass der Schulbetrieb im zuletzt vor den Osterferien mehrwöchig praktizierten Wechselmodell fortzusetzen ist, solange der Inzidenzwert nicht über 200 liegt. Das ist aktuell nicht der Fall. Wir werden also am kommenden Montag den Präsenzunterricht an der Schule an den Linden wieder im Wechselmodell aufnehmen. Festhalten werden wir am “Wechselmodell-Fahrplan”, der vor den Osterferien kommuniziert wurde (siehe anhängende Übersicht). Montag starten also zunächst die Kinder der Jahrgänge 1 und 2 in der Schule, die Klassen 3 und 4 auf Distanz zu Hause. Dienstag wird gewechselt. Der Notbetreuungsbetrieb wird ebenso aufrecht erhalten wie die Angebote der OGS und der Übermittagsbetreuung (ggf. Teilnahme telefonisch mit mir abklären).
Bitte beachten Sie in der anhängenden Übersicht auch, dass wir wegen neuer, zusätzlich zu bedienender Aufgaben — der Vorbereitung und Beaufsichtigung von sog. “Corona-Selbsttests” für Ihre Kinder (s.u.) — den Umfang unseres Distanzunterrichtsangebotes etwas einkürzen mussten. Weiterhin beginnen alle Klassen auf Distanz gemeinsam um 8.30 Uhr in den bekannten Videokonferenzräumen. Offiziell endet der Distanzunterricht nun allerdings für die Klassen der Jahrgänge 1 bis 3 um 11.15 Uhr, für die Klassen 4 um 12.15 Uhr. Dafür können wir den so wertvollen Präsenzunterricht in der Schule weiterhin vollumfänglich erhalten. Uns werden — diese Hintergrundinformation zum näheren Verständnis — mit Blick auf die Organisation und Abwicklung des neuen, gesetzlich verordneten schulinternen Selbsttestsystems keinerlei zusätzliche personellen Ressourcen zur Verfügung gestellt. Wir müssen vielmehr mit demselben Stundendeputat auskommen, was uns auch schon vorher ohne Selbsttestsystem zur Verfügung stand. Ich bitte deshalb um Ihr Verständnis.
Gekoppelt ist der Besuch in der Schule — sei es zum Präsenzunterricht oder zur Notbetreuung — nun allerdings an eine in der Coronabetreuungsverordnung (CorBetrVO) NRW wasserdicht hinterlegte Testpflicht für alle Kinder und Mitarbeitenden in Schulen. Zweimal wöchentlich ist von Kindern und Beschäftigten ein Selbsttest in der Schule unter Aufsicht der Lehrkräfte durchzuführen, der etwas weiter unten ebenso vorgestellt wird wird unser schulinternes Setting zur Durchführung. Bei einem positiven Testergebnis muss das jeweilige Kind umgehend von den Eltern abgeholt werden, ein ärztlich durchzuführender PCR-Test und Selbstisolation folgen dann zunächst einmal zwingend.
Sofern Ihr Kind sich keinem Selbsttest in der Schule unterziehen soll oder darf, findet auch ein zertifizierter Schnelltest einer offiziellen Schnelltesteinrichtung Anerkennung, der nicht älter als 48 Stunden alt sein darf (“Bürgertest”). Kinder ohne negativen Selbsttest oder gültigen “Bürgertest” dürfen die Schule gem. CorBetrVO NRW nicht mehr besuchen und müssen zu Hause verbleiben. An Tagen regulären Distanzunterrichts der eigenen Klasse nehmen sie über IServ am Distanzunterricht teil. An den anderen, den Präsenzlerntagen können die besagten ungetesteten Kinder schulseits allerdings nicht wie sonst auf Distanz gewohnt begleitet werden, denn die betreffende Klassenlehrkraft ist ja zeitgleich im laufenden Präsenzunterricht mit den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden gebunden. Die Schule wird dann Aufgaben benennen, die zu Hause bearbeitet werden können.
Diese in Gesetzesform gegossenen neuen Regelungen, liebe Eltern, gestatten auch mir als Schulleiter leider keinerlei Spielraum mehr. Es ist nun, wie es ist.
Meine Bitte deshalb ist diejenige, dass Sie mich bitte unbedingt persönlich anrufen, wenn Sie mit Blick auf die Selbsttestungen Ihres Kindes Ängste, Sorgen und Nöte haben und in Erwägung ziehen, Ihrem Kind die Selbsttests nicht zu gestatten. Ich kann Ihnen dann detailliert von den Testmaterialien, den Abläufen, auch von den ersten Erfahrunden unserer Kinder mit den Selbstetsts berichten. Bedenken Sie bitte, dass sich die Testpflicht sicherlich bis zum Ende dieses Schuljahres hinziehen wird und eine Ablehnung der Testpflicht bedeutete, dass ein Kind die Schule frühestens wieder zum neuen Schuljahr im August betreten dürfte. Ich bin vor diesem Hintergrund unbedingt gewillt, Sie in einem solchen schwierigen Abwägungsprozess bestmöglich zu beraten und mit Ihnen gemeinsam abzuwägen. Vielen Dank. (05233 8190)
Nun aber möchte ich mit Ihnen wie versprochen noch einen näheren Blick auf das Testmaterial und das Testprozedere werfen.
Testmaterial
Das Ministerium für Schule und Bildung (MSB) NRW stellt allen Schulen bis auf Weiteres Selbsttests der Firma SIEMENS Healthcare GmbH zur Verfügung, und zwar das Modell “Rapid COVID-19 Antigen Test”. Detaillierte Informationen, die Gebrauchsanweisung etc. finden Sie über den folgenden Link auf den Webseiten des MSB:
Einsatz von Selbsttests an Schulen | Bildungsportal NRW (schulministerium.nrw)
Durchführung
Unsere Klassen werden sich — je nach Präsenzlerntagen in den betreffenden Wochen — montags und mittwochs oder dienstags und donnerstags testen. Unsere Lehrkräfte disponieren dabei die Testmaterialien und beaufsichtigen den Testbetrieb. Keine unserer Lehrkräfte wird auch nur einen einzigen Test bei einem Kind durchführen. Das ist uns nicht gestattet, dafür sind wir nicht ausgebildet, und wir verfügen auch nicht über die dafür notwendige Schutzausrüstung. Die Vorgaben sind diesbezüglich eindeutig und glasklar.
Setting
Um bestmögliche hygienische Voraussetzungen gewährleisten zu können, richtet die Schule an den Linden ein eigenes “Selbstestzentrum” in der Sporthalle ein. Dort haben die großen Einzeltische — welche uns freundlicherweise von der Vinsebecker Firma Meilenbrock zur Verfügung gestellt werden — optimalen Abstand zueinander, die Aerosolbelastung während der Durchführung ist angesichts des Raumvolumens der Sporthalle und durchgehend geöffneter Fenster und Türen deutlich geringer als in unseren kleinen Klassenräumen, es stehen viel mehr Waschbecken zur Verfügung und das gesamte Testinventar ist deutlich besser zu reinigen und zu desinfizieren als innerhalb der Klassenräume. Schlussendlich gewinnen wir durch die Auslagerung in die Sporthalle durch konfektionierte Organisationsabläufe wertvolle Zeit für den knappen Präsenzunterricht. Es wird sich immer nur eine einzige Klasse zum Zwecke von Selbsttestungen zeitgleich in der Sporthalle aufhalten. Kontakt mit anderen Lerngruppen wird es nicht geben.
Sollte ein Testergebnis positiv ausfallen, werden wir uns des jeweiligen Kindes sehr behutsam und unauffällig für alle anderen Kinder annehmen. Die betreffenden Eltern werden dann von mir persönlich telefonisch kontaktiert und am Telefon über die nächsten notwendigen Maßnahmen informiert.
Liebe Eltern der Schule an den Linden, niemals hätte ich mir ausmalen mögen, jemals derartige Testszenarien in meiner Rolle als Schulleiter organsisieren und managen zu müssen. Allerdings hätten wir alle uns natürlich alles mögliche in den vergangegen 14 Monaten nicht ausmalen mögen. Es ist die Realität. Wir nehmen es, wie es nun kommt.
Einmal mehr werden alle Mitarbeitenden unserer Schule jeden Tag alles für Ihre Kinder geben und dabei immer achtsam im Sinne Ihrer Kinder sein. Das ist unser Anspruch und unser Versprechen. Wenden Sie sich jederzeit an mich mit Fragen, Vorschlägen, Sorgen oder auch Nöten. Wir können am Ende wahrscheinlich nicht alle Probleme zusammen lösen. Aber wir können es versuchen und einander unterstützen. Sie erreichen mich verlässlich über unsere Schulrufnummer (05233 8190).
Eine leider unvermeidlich lange Infomail endet nun am Ende eines langen, wieder einmal bewegten Tages.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien herzlichst nur das Allerbeste, vor allem Gesundheit. Passen Sie bitte auch weiterhin gut auf sich auf.
Mit freundlichem Gruß
Ingo Kortmann